The Burton Blog

Wasserdicht vs. wasserabweisend: Was sagen die Wassersäulen wirklich aus?

Beim Kauf von Outerwear kann man schnell den Überblick verlieren. Zwischen all den verschiedenen Materialien, Atmungsaktivitätswerten und Wetterfestigkeitsangaben ist es nicht immer leicht zu verstehen, was genau du bekommst.

Zum Glück machen wir bei Burton seit über 30 Jahren Outerwear, die einfach funktioniert – und wir sind hier, um das Rätselraten rund um “wasserdicht vs. wasserabweisend” ein für alle Mal zu klären.

  • Definition: Wasserabweisend
  • Definition: Wasserdicht
  • Wassersäulen erklärt
  • Welches Gear passt zu mir?
  • Burtons Wasserdichtigkeits-Ratings

Vier Dinge, die du dir merken solltest

Im Kern des Themas „wasserdicht vs. wasserabweisend“ liegt die Tatsache, dass es keinen offiziellen Branchenstandard zur Definition dieser Begriffe gibt.
Das führt dazu, dass manche Händler die Begriffe austauschbar verwenden – und andere sie schlichtweg falsch einsetzen.
Deshalb hier vier Dinge, die du beim Kauf von Outerwear im Hinterkopf behalten solltest:

  1. Ganz allgemein gilt: Wasserdichtes Material schützt dich besser vor Nässe als wasserabweisendes.
  2. Gute Outerwear ist wetterfest UND atmungsaktiv.
  3. Wenn du schon mal ein Kleidungsstück getragen hast, das nicht atmet, weißt du, wie schnell es sich von innen feucht, klamm und unangenehm anfühlen kann. Wetterfeste Stoffe lassen kein flüssiges Wasser durch, aber Wasserdampf kann entweichen – das nennt man Atmungsaktivität.
  4. Je wetterfester ein Teil ist, desto teurer ist es meist. Das liegt daran, dass hochwertige, verlässliche wasserdichte Materialien aufwendig in der Herstellung sind. Es ist also wichtig, das richtige Maß an Schutz für dein Budget zu finden.
  5. Egal, was draufsteht – kein Schutz hält ewig. Egal ob wasserdicht oder wasserabweisend: Beides muss regelmäßig nachbehandelt werden, um seine Wirkung zu behalten.
waterproof-vs-water-resistant-mountain-biker.jpg

Was bedeutet „wasserabweisend“ eigentlich genau?

Wasserabweisende Stoffe sind so konstruiert, dass sie zumindest einen gewissen Schutz vor Feuchtigkeit von außen bieten. Nach dieser Definition könnte theoretisch fast jedes Kleidungsstück, das eine Barriere zwischen dir und der Nässe bildet, als wasserabweisend gelten. Daher sieht man den Begriff „wasserabweisend“ auch häufig auf Outerwear, Kleidung oder anderen Produkten, die für den Outdoor-Einsatz gedacht sind.

Was bedeutet „wasserdicht“ eigentlich genau?

Wasserdichte Stoffe bieten den höchstmöglichen Schutz vor Feuchtigkeit von außen. Technisch gesehen gilt ein Material dann als wasserdicht, wenn es einen bestimmten Grad an Wasserbeständigkeit erreicht.

Das Problem: Wie schon erwähnt, gibt es keinen offiziell festgelegten Branchenstandard, der klar definiert, wo genau die Grenze zwischen wasserabweisend und wasserdicht liegt. Das bedeutet im Klartext: Du musst selbst genau hinschauen – und dich für Marken entscheiden, denen du vertraust und die ihre Aussagen mit echter Performance belegen.

waterproof-vs-water-resistant-gore-tex.jpg

Wasserdichte Produkte findest du häufig in hochwertiger technischer Outerwear – zum Beispiel in Burtons [ak] Kollektion.

Wasserdichtigkeitswerte einfach erklärt

Auch wenn die Unterscheidung zwischen wasserdicht und wasserabweisend immer noch nicht ganz klar geregelt ist, haben sich viele führende Hersteller (darunter auch Burton) auf eine einheitliche Bewertungsskala geeinigt. Diese umfasst zwei Kennzahlen: Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität.

Aber: Auch wenn die Skala standardisiert ist, unterscheiden sich die Testmethoden je nach Labor und Bedingungen teilweise deutlich.
Deshalb solltest du die Wasserdichtigkeitswerte eher als grobe Orientierung sehen – und nicht als absolute Garantie. Beispiel für eine Jacke: 10.000 mm / 5.000 g (Diese Werte werden oft abgekürzt dargestellt: 10k / 5k).

Wie wird Wasserdichtigkeit gemessen?

Es gibt mehrere Methoden, um die Wassersäule eines Materials zu bestimmen – aber die gängigste läuft so ab:
Ein 1" x 1" großes Röhrchen wird auf ein Stück Stoff gesetzt und mit Wasser gefüllt, bis das Wasser beginnt, durch das Material zu sickern.
Die Höhe der Wassersäule in Millimetern gibt dann den Wasserdichtigkeitswert an.

In unserem Beispiel bedeutet das: Die Jacke hat eine Wassersäule von 10.000 mm.

Wie wird Atmungsaktivität gemessen?

Die Atmungsaktivität zu messen ist grundsätzlich eine Herausforderung – denn Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck sind weder bei den Herstellern noch in den Testlabors standardisiert.

Die gängigste Testmethode läuft so ab:
Ein Stoffstück von einem Quadratmeter wird über einen Behälter mit Flüssigkeit gespannt (meist eine Lösung, die Schweiß simuliert – zum Beispiel Calciumchlorid). Der Behälter wird dann für 24 Stunden in eine kontrollierte Umgebung gestellt, und anschließend misst man den Gewichtsverlust – also wie viel Flüssigkeit (in Gramm) durch den Stoff verdunstet ist.

Diese Messgröße nennt man Moisture Vapor Transmission Rate (MVTR) – oder auf Deutsch: Wasserdampfdurchlässigkeit.

Wasserdicht vs. wasserabweisend: Was brauchst du wirklich?

Die richtige Outerwear hängt von den vier Faktoren ab, die wir am Anfang dieses Artikels genannt haben – also werfen wir nochmal einen Blick darauf:

  1. Wasserdicht ist besser als wasserabweisend. Wenn du weißt, dass du viel Zeit im starken Regen oder nassem Schnee verbringst und absolut keinen Bock hast, nass zu werden, lohnt sich die Investition in wasserdichte Outerwear auf jeden Fall.
  2. Gute Outerwear ist wetterfest UND atmungsaktiv. Wenn du viel unterwegs bist und dabei ins Schwitzen kommst, achte unbedingt darauf, dass deine Jacke einen hohen Atmungsaktivitätswert hat.
  3. Je wetterfester das Material, desto teurer wird’s. Such dir das beste Verhältnis aus Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität, das zu deinem Budget passt.
  4. Wasserdichte und wasserabweisende Materialien müssen nachbehandelt werden. Wenn du plötzlich merkst, dass du in deiner wasserdichten Jacke nass wirst, heißt das nicht unbedingt, dass sie ausgedient hat – oft hilft schon eine einfache Imprägnierung, statt gleich zu ersetzen.

Burtons Wasserdichtigkeits-Ratings

Ganz allgemein gilt: Je höher die Zahl, desto widerstandsfähiger ist das Material gegen Nässe. Hier ein paar Beispiele aus dem Burton-Outerwear-Sortiment:

  • 20.000 mm / 10.000 g – Für nassen Schnee und starken Regen (maximale Performance)
  • 10.000 mm / 5.000 g – Für stärkeren Schneefall oder anhaltenden Regen (solide Allround-Performance)
  • 5.000 mm / 5.000 g – Für trockenen Schnee oder leichten Regen (ideal bei milderen Bedingungen)

SHARE