The Burton Blog

Klimaschutz und COVID-19: Ein Brief von Donna Carpenter

Hallo zusammen,

vor Kurzem haben wir in Nordamerika den Tag der Erde gefeiert. Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, um unsere Verbindung mit der Natur zu feiern, aber auch ihre Warnungen mit Blick auf die Zerstörung der Umwelt und die drohende Verwüstung ernst zu nehmen.

Ich weiß, dass es mitten in einer Krise schwierig ist, weit in die Zukunft zu denken. Wir müssen uns um die aktuellen Herausforderungen kümmern und für die Sicherheit unserer Familien sorgen sowie langfristig gesehen die Überlebensfähigkeit unserer Unternehmen sicherstellen. Trotzdem müssen wir im Hinterkopf behalten, dass die Coronavirus-Krise nicht die einzige Bedrohung ist, mit der die Menschheit konfrontiert ist. Schon seit langem sind sich Wissenschaftler darüber einig, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird und eine existenzielle Bedrohung für unseren Planeten darstellt.

Was ich bemerkenswert finde, sind die Ähnlichkeiten zwischen dem Coronavirus und den Herausforderungen, die uns durch den Klimawandel drohen:

  1. Beide Bedrohungen sind unsichtbar. Wir können weder den Coronavirus noch das CO2 in der Luft sehen. Und es ist schwierig, die Menschen für eine Sache zu mobilisieren, die sie nicht sehen können.
  2. Keine der beiden Bedrohungen ist aus dem Nichts gekommen. Gesundheitsexperten weltweit haben eine Pandemie vorhergesagt. Für die Sachverständigen der öffentlichen Gesundheit war diese Pandemie unvermeidbar, genauso wie Klimaforscher schon seit längerem sagen: „Die Frage ist nicht ob, sondern wann.“
  3. Das Abstreiten einer Bedrohung führt zu Untätigkeit. Wir alle unterliegen den Gesetzen der Natur. Wenn wir eine Notfallsituation abstreiten (oder sie aus welchem Grund auch immer einem „chinesischen Schwindel“ zuschreiben), trifft uns die Krise unvorbereitet. Eine Lektion, die wir aus dieser Krise gelernt haben, ist, je früher und entschiedener wir handeln, desto besser.
  4. Um diese Bedrohungen zu entschärfen, braucht es globale Solidarität. Weder das Coronavirus noch der Klimawandel kennt Grenzen. Unser gemeinsames Schicksal liegt in unseren Händen.

Ich hege die Hoffnung, dass wir die Klimaforschung jetzt alle etwas ernster nehmen.

Wie du wahrscheinlich bereits gehört hast, verschafft der unwirkliche Rückgang des sozialen und wirtschaftlichen Lebens Mutter Erde eine wohltuende Pause. Die Luftverschmutzung ist merklich zurückgegangen. Obwohl diese Situation hervorragende Forschungsmöglichkeiten bietet, wird sie den Klimawandel nicht aufhalten. Schon bald werden wir alle wieder unseren gewohnten Gang gehen.

Abgesehen davon gibt die Art und Weise, auf die die derzeitige Krise gehandhabt wird, Klimaschutzaktivisten wie mir wieder Hoffnung für die Zukunft. Schon immer hatte die Klimabewegung Mühe, die Menschen dazu zu bewegen, sich um das Wohlergehen anderer zu kümmern, sich als Schicksalsgemeinschaft zu begreifen und aktiv zu werden. Hättest du mich noch vor ein paar Monaten gefragt, ob die Welt freiwillig praktisch zum Stillstand kommen würde, um 1–2 % der Bevölkerung zu schützen, hätte ich „nein“ gesagt.

Jetzt habe ich neue Hoffnung, dass wir als globale Gemeinschaft genauso wie als Einzelpersonen die Klimaforschung wieder ernst nehmen. Wir haben gelernt, dass Leugnung einfach nicht hilft, wenn die Kräfte der Natur im Spiel sind. Zum Glück haben wir auch gelernt, dass wir als Einzelpersonen handeln können, und sich dies global auswirkt.

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Foto von Elyse Cosgrove
Leugnen hilft nicht, wenn die Kräfte der Natur im Spiel sind.

Ich erinnere mich noch an meinen persönlichen „Wendepunkt“, als ich von jemandem, dem die Umwelt am Herzen lag, zur Klimaschützerin wurde. Das war vor sieben Jahren auf einer Fachmesse in Denver. Jeremy Jones, der Rider und Visionär hinter Protect Our Winters, ist mit der Anfrage an mich herangetreten, ob Burton POW unterstützen wollte. Ali [Kenney, SVP des Bereichs Globale Strategie, Erkenntnisse und Nachhaltigkeit bei Burton] und ich hatten gerade unsere ersten Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit eingeleitet und ich hatte den Eindruck, dass es noch zu früh war, um groß darüber zu sprechen. Ich sagte ihm, dass wir zuerst im eigenen Haus etwas für die Umwelt tun mussten. Er antwortete mir, dass ich alles richtig machen und den ganzen Tag dafür schuften könnte, im eigenen Haus etwas für die Umwelt zu tun, dies aber trotzdem keine messbaren Auswirkungen hätte. Dazu benötigt es eine gemeinsame Anstrengung: Wir müssen uns alle für einen kollektiven Wandel stark machen und diesen auch einfordern. Burton ist POW noch am selben Tag ohne zu zögern beigetreten. Inzwischen sind wir einer der größten und (laut-)stärksten Unterstützer dieser Initiative.

Ich hoffe, dass diese Pandemie mit ihren negativen Auswirkungen einen positiven Wendepunkt für die gesamte Menschheit darstellt. Der Weg zurück in die Normalität wird langsam und beschwerlich sein. Aber ich weiß, wenn alles überstanden ist, wird der Nachholbedarf nach Freiluftaktivitäten sowie der Drang, aufs Snowboard zu steigen, riesig sein. Und auch die Forderung nach konkreten Maßnahmen gegen den Klimawandel wird wieder aufleben.

Mit Liebe und mit tiefer Dankbarkeit,

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