The Burton Blog

Im Gedenken an Jake Burton Carpenter

Jake Burton Carpenter, 1954 bis 2019

Der Gründer von Burton, Jake Burton Carpenter, ist am 20. November 2019 infolge von Komplikationen von wiederkehrendem Krebs friedlich verstorben. Er war unser Gründer, die Seele des Snowboardens. Er war es, der uns den Sport gegeben hat, den wir alle so lieben.

Ein paar Monate vor seinem Tod begann Jake damit, eine Chronologie mit den wichtigsten Ereignissen seines Lebens in seinen eigenen Worten zusammenzustellen. Nachstehend möchten wir diese Chronologie mit Ihnen teilen.

JAKE BURTON: PERSÖNLICHE CHRONOLOGIE

29. APRIL 1954

Ich wurde als jüngstes von vier Geschwistern in New York im US-Bundesstaat New York geboren.

1960er Jahre

WINTER 1961

Ich war mit meiner Familie am Bromley Mountain in Vermont zum ersten Mal beim Skifahren und war sofort vom Schnee und den Bergen begeistert.

17. FEBRUAR 1967

Mein älterer Bruder George Whitney Carpenter starb in Vietnam, während er als Corporal in der US-Marineinfanterie diente. Er erhielt zwei Medaillen: Silver Star und Purple Heart.

HERBST 1968

Ich besuchte die Brooks School in North Andover in Massachusetts. Mein Bruder (Präsident der Schule/Kapitän des Ruderteams/Superstar) und mein Vater besuchten dieselbe Schule. Nach zwei Jahren wurde ich von der „Pflaume“ (demselben Schulleiter, den auch mein Vater und mein Bruder hatten) der Schule verwiesen. Ich war der sprichwörtliche „Underachiever“ mit den schwachen Schulleistungen und noch dazu ein Schlaumeier. Ich konsumierte LSD mit meinen Freunden und machte die ganze Nacht durch, und das ungefähr zweimal in der Woche.

DEZEMBER 1968

Ich wollte zu Weihnachten unbedingt ein Surfboard haben, aber ich bekam stattdessen einen Schreibtisch geschenkt. Ich kaufte einen Snurfer für 10 Dollar und verbrachte am Schlittenberg in Long Island viel Zeit mit meinen Freunden.

1970er Jahre

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Jake Burton am Ende der 1970er Jahre

HERBST 1970

Ich wechselte auf die Marvelwood School, die sich damals in Cornwall in Connecticut befand. (die Marvelwood School war als Internat bekannt, das eine „zweite Chance“ bot). Zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben drückte ich sozusagen den Schalter und wurde der perfekte „Overachiever“ mit starken Schulleistungen. Ich habe nur noch geschuftet. Ich war ein Mitglied des Ski-Teams. Meine Erinnerungen drehen sich um körperliche Aktivitäten, wie z. B. das Besteigen des Mohawk Mountain, Snurfing um den Campus herum oder einfach Basketballspielen oder Touch-Football-Spielen, wobei es sich um eine Variante des American Football handelt.

21. SEPTEMBER 1971

Meine Mutter, Katherine („Kitty“) Carpenter starb (Leukämie) an einem gebrochenen Herzen, weil sie ihren Sohn verloren hatte. Ich war 17 Jahre alt und total am Boden zerstört. Sie war die letzte Verteidigungslinie zwischen mir und meinem Vater. Mein Vater hat mich nie geschlagen, aber ich war nicht in der Lage, die Erwartungen, die er an mich stellte, zu erfüllen. Nachdem meine Mutter gestorben war, wandelte sich mein Vater zum besten Alleinerziehenden, den es je gegeben hat.

JUNI 1972

Ich machte an der Marvelwood School meinen Schulabschluss und war Jahrgangsbester und somit Abschiedsredner. Während meines letzten Schuljahrs an der High School ging ich wieder nach New York zurück, um an einem unabhängigen Studienprogramm (Projekt Head Start) teilzunehmen. Nebenbei startete ich ein Landschaftsbau-Geschäft. Das gesamte Investment in mein Lanschaftsbau-Geschäft bestand aus einem alten Kombiwagen der Familie, zwei Rechen und einigen Müllsäcke fürs Laub.

HERBST 1972

Ich begann meine akademische Ausbildung mit dem College an der University of Colorado in Boulder in Colorado. An dieser Universität waren 30.000 Studenten und ich kannte keinen einzigen von ihnen. Ich machte beim CU-Ski-Team (amtierende NCAA-Champions im Skifahren) mit, um mich zu bewähren, aber ich schaffte es nicht, ins Team aufgenommen zu werden. Die meisten Teammitglieder waren Europäer, die sehr gut waren. Ich wurde von Bill Marolt abgelehnt. Er wurde mein Widersacher bei der FIS. Ich verklagte ihn im Namen der Snowboarder, die ein faires Olympia-Qualifikationssystem (ohne Skifahrer-Input) fordern und gewann (und das zu Recht). Bill Marolt ist eine von zwei Personen, die ich in meinem Leben verklagt habe. Das war der Anfang des Endes meines Lebens als Skifahrer.

FRÜHJAHR 1973

Ich verließ CU, weil ich einsam und traurig war, also ging ich zurück an die Ostküste. Ich versuchte, mir eine berufliche Karriere als Trainer von NY-Vollblutrennpferden aufzubauen, aber ich hörte an dem Tag auf, als ich sah, wie ein Pferd vor dem Rennen auf den Hoden geschlagen wurde. Ich war dabei, weil ich Tiere liebe.

HERBST 1973

Ich schrieb mich an der New York University (NYU) ein, um an Abendklassen teilzunehmen. Ich besuchte die NYU für die nächsten vier Jahre und wurde Kapitän des NYU-Varsity-Schwimmteams.

JUNI 1977

Ich machte meinen Abschluss an der NYU und arbeitete für ein kleines Investmentbanking-Unternehmen in Manhattan, das Victor Niederhoffer, einem Freund meiner Schwester, gehörte.

DEZEMBER 1977

Ich arbeitete 12 bis 14 Stunden am Tag und mir gefiel die Arbeit überhaupt nicht. Ich hatte immer den Gedanken im Hinterkopf, dass das Surfen auf Schnee zu einer Sportart werden könnte. Ich verließ also einen Tag auf den anderen meinen Job in New York und zog nach Londonderry in Vermont um. Ich gründete „Burton Boards“ von einer Scheune aus und in einem Haus, in dem ich als Betreuer von zwei Pferden lebte. Am Abend war ich Barkeeper im Birkenhaus Inn. Am Tag baute ich provisorische Snowboard-Prototypen und probierte sie in den abgelegenen Hügeln im südlichen Vermont aus.

1978

Bei der Herstellung meiner Prototypen setzte ich verschiedene Konzepte ein, wie z. B. von der Möbelfertigung (mit Dampf gebogenes Eschen-Massivholz) bis hin zum Bootsbau (verstärkte Glasfaser). Ich arbeitete in der Fabrik namens Freeline Design, die John Mel, dem Vater von Peter Mel, gehörte. Sie bauten am Tag Surfboards und ich zog ein, um in der Nacht Snowboards zu bauen. John Mel wurde ein guter Freund von mir. Er gab mir die Erlaubnis, die Fabrik jede Nacht zu benutzen und er sprach mir Mut zu.

JANUAR 1979

Ich gewann die „offene“ Division beim nationalen Surfing-Wettbewerb in Muskegon in Michigan. Das Preisgeld betrug 300 Dollar.

1980er Jahre

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Jake und Donna 1989.

1981

Ich zog um, und zwar von der Fabrik in Londonderry in Vermont nach Manchester in Vermont, wo ich mein erstes Haus mit einer Scheune kaufte. Die Scheune war nun die Fabrik, das Wohnzimmer war der Laden und der Keller war das Lager. Das Schlafzimmer war das Büro. Das Telefon klingelte den ganzen Tag und am anderen Ende waren Anrufer mit Fragen zum Katalog. Die Anrufe waren gebührenfrei.

01. JANUAR 1982

Ich lernte Donna, meine zukünftige Frau, in der Mill Tavern in Londonderry in Vermont kennen. Es war kurz nach Mitternacht an Silvester (1981/1982). Donna besuchte die Columbia University in New York City, aber sie kam an den Wochenenden nach Vermont. Wir verbrachten Zeit miteinander und sie half mir in der Fabrik.

21. MAI 1983

Während eines sintflutartigen Wolkenbruchs und im Alter von 29 Jahren heiratete ich die 19-jährige Donna Gaston. Die Trauung fand im Elternhaus von Donna in Greenwich in Connecticut statt. Es waren nur 12 Leute anwesend, aber bei der Hochzeitsfeier waren es 400. Es regnete, blitzte und donnerte. Und ich war emotional durcheinander. Die Trauung, die Feier und alles drumherum führte dazu, dass viele schwierige Erinnerungen an die Vergangenheit in mir hochkamen. Wir dachten, wir hätten vielleicht einen Fehler gemacht und sollten die Hochzeitsgeschenke zurückbringen. Natürlich war es kein Fehler.

WINTER 1983

Ich begleitete die Leute von der Pistenrettung in Stratton um zu sehen, ob ich sie nicht dazu überreden könne, den Snowboardern das Benutzen von Sesselliften zu erlauben. Glücklicherweise war es ein schöner, ruhiger Tag. Meine Crew und ich sahen so aus, als könnten wir mit den Boards umgehen. Danach wurde Stratton Mountain dererste Resort, der Snowboardern das Benutzen von Sesselliften erlaubte.

WINTER 1984

Ich begleitete die Familie meiner Frau auf einem Skitrip nach Österreich. Die Familie fuhr Ski und ich begleitete sie mit dem Snowboard. Am Abend besuchte ich meistens die Ski-Fabriken und versuchte, jemanden zu finden, der damit einverstanden war, Snowboards mit Stahlkanten herzustellen. Die Fabriken wiesen mich ab, bis ich Keil Ski einen Besuch abstattete. Herr Keil und ich verstanden uns sofort prächtig und so stellten wir die ersten Snowboards mit Ski-Konstruktion, Stahlkanten, P-Tex-Rennbelag usw. her.

1985

Donna und ich zogen nach Europa und gründeten das in Europa ansässige Unternehmen von Burton in Innsbruck in Österreich. Vor unserem Umzug nahm ich an einem sechswöchigen Intensivsprachkurs am Middlebury College in Vermont teil, damit ich anfangen konnte, Deutsch zu lernen. Wir wohnten in einem Haus in Igls in der Nähe von Innsbruck. Das Haus war unser Büro. Ich baute die Boards mit der Ski-Konstruktion, die von Keil für den europäischen Markt geformt wurden, in der Garage. Ich konzentrierte mich auf das Produkt und die Herstellung (in Deutsch mit Herrn Keil). Donna konzentrierte sich auf den Ausbau eines europäischen Vertriebsnetzes.

MÄRZ 1985

Wir fragten Hermann Kapferer in Innsbruck in Österreich, ob er uns dabei helfen könnte, ein Büro und eine Montagefläche mit genügend Raum für ein Geschäft für den Vetrieb von Burton in Europa zu finden. Das war der Anfang von Burton in Europa.
12. NOVEMBER 1989

Unser erstes Kind George Burton Carpenter wurde in Rutland in Vermont geboren. (Einen Narkosefacharzt am ersten Tag der Jagdzeit in Vermont zu finden war Glücksache und fast unmöglich).

1990er Jahre

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Burton Ride Day 1992.

1992

Ich siedelte die Burton-Fabrik und die Hauptniederlassung vom südlichen Vermont ins nördliche Vermont (Burlington) um. Zu dieser Zeit hatten wir nur 100 Mitarbeiter.

18. AUGUST 1993

Unser zweiter Sohn Taylor Gaston Burton Carpenter wurde in Burlington in Vermont geboren.

WINTER 1993

I brachte George das Skifahren bei, als er 3 Jahre alt war. Dabei hätte ich uns beide fast umgebracht. Das war das letzte Mal, dass ich skigefahren bin.

24. JANUAR 1994

Ich brach mir das Bein, als ein Skifahrer in mich hineinfuhr. Das passierte, als ich in Stowe in Vermont nachts beim Snowboarden war. Mein Arzt meinte, mein Bein sehe aus, als hätte Reggie Jackson mit einem Baseballschläger darauf eingeschlagen.

24. JULI 1996

Unser dritter Sohn Timi Eaton Burton Carpenter wurde geboren.

13. JANUAR 1997

Sports Illustrated interviewte mich für einen Artikel mit dem Titel: „Chairman of the Board, Jake Burton, Took a Childhood Toy & Launched an International Craze.“ (Zu Deutsch: „Der Aufsichtsratvorsitzende Jake Burton nahm ein Kinderspielzeug in die Hand und löste damit eine internationale Welle der Begeisterung aus.“

1998

Ich erschien in einem Werbespot für American Express.

1999

Ich fuhr jetzt 100 Tage im Jahr Snowboard.

2000-2009

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Jake in Squamish in British Columbia in 2003.

FEBRUAR 2002

Ich brachte Katie Couric (Moderatorin der Today Show) das Snowboardfahren in einer landesweiten TV-Sendung während der Olympischen Spiele in Salt Lake City in Utah bei. Und ich war dort, um den Burton-Fahrern Ross Powers und Kelly Clark zuzusehen, wie sie bei den Olympischen Spielen Gold in den Halfpipe-Events gewannen.

20. JANUAR 2003

Craig Kelly starb in einer Lawine in der Nähe von Revelstoke in British Columbia in Kanada. Die Lawine verschüttete 8 Menschen und tötete 6. Die ganze Sportwelt und die Branche trauerten um ihn.

23. FEBURAR 2003

Der Burton-Team-Fahrer Jeffrey Anderson verunglückte tödlich, als er in Nagano in Japan zum Spaß das Geländer einer Treppe hinunter rutschte.

JULI 2003

Ich verließ die USA für eine 10-Monate lange Weltreise mit meiner Familie, um dem Winter hinterherzujagen und mich wirklich in unser Geschäft in der südlichen Hemisphäre, in Asien und in ganz Europa zu vertiefen. Der erste Stop war in Quito in Ecuador. Wir sind auf sechs Kontinenten mit dem Snowboard gefahren und auf den Wellen geritten und hatten eines der besten Jahre unseres Lebens.

APRIL 2004

Während der letzten Etappe meiner 10-Monate langen Reise nahm ich am Arctic Challenge Snowboard-Event in Tromso in Norwegen teil. Dann nahmen wir alle eine 6-Stunden lange Fähre zu den Lofoten-Inseln. Dort ging ich mit Terja am morgen zum Surfen, dann bestieg ich einen Berg und fuhr am gleichen Nachmittag in Stamsund in Norwegen mit dem Snowboard denselben Berg hinunter. Es war das erste Mal, dass ich am selben Tag beim Snowboarden und Wellenreiten war.

FEBRUAR 2006

Ich machte mich auf den Weg zu den Olympischen Spielen von Turin in Italien und war dabei, als die Burton-Fahrer Shaun White und Hannah Teter in Funktionsbekleidung, die Burton exklusiv für das US-amerikanische Snowboard-Team entworfen hatte, Halfpipe-Gold gewannen.

MÄRZ 2006

Ich reiste mit George, Terje, Dave Drowning und DCP zum Kaukasus in Russland, um Aufnahmen zu machen. Wir wurden stets von bewaffneten Leibwächtern beschützt und wurden von einem riesigen Militärhubschrauber auf einem schneebedeckten Berggipfel abgesetzt. Terje zeigte uns eine perfekte Line, die George und ich nehmen konnten, und von da an lief alles gut.

14. FEBRUAR 2007

Während des starken Sturms an Valentinstag, bei dem vier Meter Schnee auf Stowe in Vermont herabfielen, verweilte ich in der Stone Hut in Stowe.

26. MÄRZ 2009

Ich teilte dem Unternehmen mit, dass wir wegen der schwierigen globalen Wirtschaftslage alle Gehälter von Vorgesetzten und Mitarbeitern kürzen und unsere Mitarbeiterzahl in Nordamerika reduzieren mussten.

31. DEZEMBER 2009

Burton-Snowboarder und Olympiahoffnung Kevin Pearce erlitt beim Training für die Olympischen Spiele in Vancouver ein lebensgefährliches Schädel-Hirn-Trauma.

2010 bis 2019

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Jake Burton Carpenter in Baldface in Nelson, British Columbia.

19. JANUAR 2010

Danny Davis trug verletzte sich bei einem Unfall und konnte nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen.

FEBRUAR 2010

Ich reiste zu den Olympischen Spielen nach Vancouver, wo der Burton-Fahrer Shaun White seine zweite Olympia-Goldmedaille in Halfpipe gewann.

16. MÄRZ 2010

Ich schickte folgende E-Mail ans Unternehmen: „Es fällt mir sehr schwer, euch hiermit mitzuteilen, dass wir unsere Produktionsanlage (BMC/Burton Manufacturing Center) in South Burlington in Vermont in eine neue, rein durch R&D geförderte Prototypanlage in unser Gebäude neben dem Hauptsitz verlegen werden. Folglich werden wir die Herstellung von Produktionsboards in Vermont einstellen. Neben diesem Produktionsbetrieb werden wir auch 43 der treuesten, produktivsten Mitarbeiter des Unternehmens verlieren.

3. MAI 2010

Ich informierte das Unternehmen darüber, dass der aktuelle CEO Laurent Potdevin das Unternehmen verlassen würde undich wieder die Rolle des CEO übernehme.

12. JANUAR 2011

Mein Vater Edward „Tim“ Carpenter starb im Alter von 91 Jahren.

13. JANUAR 2011

Als Hommage an Craig Kelly gab ich einer neuen, hochmodernen Prototypanlage neben dem Hauptsitz von Burton den Namen Craig‘s. Dort ist sie noch heute.

29. APRIL 2011

Ich ließ das Unternehmen wissen, dass man mich in der Mayo Clinic an der Herzklappe operieren würde. Es handelte sich um ein Problem, dass ich seit meiner Geburt hatte. Es wird Mitralklappenprolaps genannt.

21. SEPTEMBER 2011

Ich schickte eine E-Mail ans Unternehmen, in der ich mitteilte, dass ich gute und schlechte Nachrichten hätte. „Die schlechte Nachricht ist, dass ich Krebs habe. Die gute Nachricht ist, dass es ein verhältnismäßig heilbarer Krebs ist. Man nennt den Krebs, den ich habe, Seminom, auch als Hodenkrebs bekannt. (Denken Sie an Lance Armstrong).“

14. DEZEMBER 2011

Nach seiner Feier schloss ich mich Kevin Pearce an, der zum ersten Mal nach seinem Schädel-Hirn-Trauma mit dem Snowboard fuhr. Zu dieser Zeit unterzog ich mich einer Chemotherapie für Hodenkrebs.

21. JANUAR 2012

Ich schickte eine E-Mail ans Unternehmen, in der ich schrieb, dass mein Krebs „keine Chance“hätte.

27. SEPTEMBER 2012

Donna und ich waren die ersten Snowboarder, die in die Hall of Fame (Ruhmeshalle) des Vermont Ski & Snowboard Museum (VSSM) aufgenommen wurden.

13. NOVEMBER 2012

Ich entwarf mein erstes Signature-Snowboard: „The Stone Hut“ mit einer grafischen Darstellung von Jimi Hendrix.

3. DEZEMBER 2013

Auf dem Weg nach New York, um die von Burton für das US-amerikanische olympische Snowboard-Team 2014 entworfene Snowboard-Bekleidung vorzustellen.

9. FEBRUAR 2014

Slopestyle wurde in den Olympischen Spielen in Sochi in Russland zum ersten Mal vorgestellt. Ich war dort, um den Burton-Fahrern Enni Rukajarvi zu ihrer Silbermedaille und Mark McMorris zu seiner Bronzemedaille zu gratulieren.

13. FEBRUAR 2014

Ein weiterer olympischer Halfpipe-Wettbewerb wurde abgehalten und ich war dabei, als die Burton-Fahrer Ayumu Hirano (Silber), Taku Hiraoka (Bronze) und Kelly Clark (Bronze) Medaillen holten.

9. MAI 2014

Mein ältester Sohn George schloss sein Studium and der CU in Boulder in Colorado ab.

14. MAI 2014

Ich wurde wieder Chairman von Burton, als der ehemalige COO Mike Rees die Rolle des CEO übernahm.

11. DEZEMBER 2014

Ich informierte das Unternehmen über ein gesundheitliches Problem mit meinem Knie. In der E-Mail stand Folgendes: „Da ich in Bezug auf meine persönlichen gesundheitlichen Probleme immer offen war, bin ich nicht gerade scharf darauf, immer wieder dieselbe Frage zu beantworten. Deshalb möchte ich Euch allen Bescheid geben, dass das laterale Kompartiment meines Knies kaputt ist. Ich versuchte es mit einem arthroskopischen Eingriff, um das Knie zu heilen, doch das blieb ohne Erfolg. Somit brauche ich einen Teilkniegelenkersatz (laterales Kompartiment). Glücklicherweise kann ich alle meine Bänder und auch die mittleren und medialen Kompartiments meines Knies behalten. Bedauerlicherweise bedeutet dies das Ende meiner Snowboard-Saison in der nördlichen Hemisphäre.“

JANUAR 2015

Ich besuchte die Burton-Büros in Peking und Korea. Hier ist ein Interview-Clip mit Bloomberg.

5. MÄRZ 2015

Nur drei Wochen nach einem kompletten Kniegelenkersatz war ich zum erstem Mal mit meinem „neuen Knie“ mit George, Kevin Pearce und meinem Chirurgen Bryan Huber mit dem Snowboard unterwegs.

12. MÄRZ 2015

Ich wurde mit den ersten Symptomen des Miller-Fisher-Syndroms, eine sehr seltene Art desGuillain-Barre-Syndroms, ins Copley Hospital in Vermont gebracht. Man verlegte mich ins Dartmouth-Hitchcock Medical Center in New Hampshire. Man sagte mir, dass ich innerhalb von drei Tagen nicht mehr schlucken, atmen oder die Augen öffnen könne. Donna sagt, ich wurde am Sonntag, dem 15. März, intubiert (Beatmungs- und Schluckschläuche). Die Lähmung breitete sich innerhalb von zweieinhalb Wochen aus, war dann für eine Zeit von nocheinmal zweieinhalb Wochen in stabilem Zustand (fast vollständige Lähmung) und dann stärkten sich meine Muskeln allmählich wieder. Insgesamt dauerte die Lähmung fast acht Wochen, wobei ich vollzeitig am Beatmungsgerät angeschlossen war. Insgesamt dauerte es zehn bis elf Wochen, bis ich vollständig vom Beatmungsgerät getrennt war. Ich war während meines gesamten Aufenthalts in Dartmouth Hitchcock auf der Intensivstation.

27. MÄRZ 2015

Ich war eine von sechs Personen, die beim Tribeca Film Festival mit dem „Disruptive Innovation Award“ geehrt wurde. Zu der Zeit war ich auf der Intensivstation in Dartmouth.

22. APRIL 2015

Ich wurde ins Spaulding Rehabilitation Center in Boston verlegt, um die Genesung vom Miller-Fisher-Syndrome fortzusetzen, wobei ich begann, grundlegende Funktionen, wie z. B. mit Messer und Gabel essen usw. neu zu lernen.

APRIL 2015

Einer der bei Burton angestellten Fotografen entschloss sich spontan, die ganze Belegschaft des Unternehmens draußen vor Craig‘s zu versammeln, um ein Gruppenfoto zu machen und es mir zusammen mit einem Genesungswunsch zu senden. Jeder streckte den Mittelfinger hoch, was in unserer Familie und im Unternehmen zum Symbol der Liebe und Zuneigung geworden war. Das Foto wurde zu einem riesigen Poster vergrößert und wir hingen es über mein Krankenhausbett, wo ich es sehen konnte. Die Unterschrift sagte: „Wir alle lieben Dich, Jake.“ Alle anderen Büros rund um den Globus machten ein ähnliches Gruppenfoto.

6. JUNI 2015

Ich bettelte darum, Spaulding mit meinen drei Kindern, Freunden, einer Oberschwester und einem Beatmungsspezialisten verlassen zu dürfen, und es wurde mir erlaubt. Ich wollte die Belmont Stakes sehen, wo American Pharoah die erste Triple Crown seit 1978 gewann. Ich platzierte drei Wetten und gewann sie alle, wobei ich 5.000 Dollar gewann, die ich der Oberschwester überreichte, als ich die Rennsportanlage verließ.

15. JUNI 2015

Ich kehrte in mein Zuhause nach Stowe zurück. Es war das erste Mal seit meiner Diagnose des Miller-Fisher-Syndroms.

JULI 2015

Ich besuchte das Burton-HQ zum ersten Mal nach meiner Erkrankung mit dem Miller-Fisher-Syndrom.

19. AUGUST 2015

Meine Magensonde wurde entfernt.

DEZEMBER 2015

Ich fuhr zum ersten Mal nach meiner Erkrankung mit dem Miller-Fisher-Syndrom wieder mit dem Snowboard.

28. DEZEMBER 2015

Der New-York-Times-Reporter John Branch war der erste Reporter, der mit mir über Miller Fisher sprach. Seine Geschichte wurde am 28. Dezember 2015 veröffentlicht.

FEBRUAR 2016

Jake ernennt Donna zum neuen CEO von Burton.

DEZEMBER 2016

Gemeinsam mit dem Künstler Jeff Koons entwarf ich ein Signature-Snowboard. Alle Einnahmen gingen an Chill. Hier Berichterstattung von New York Times.

MÄRZ 2017

Mein enger Freund und Burton-Fahrer Mark McMorris hatte in einer abgelegenen kanadischen Region einen Snowboard-Unfall mit beinahe tödlichem Ausgang. Ich besuchte ihn in dieser Woche. Mark besuchte mich mehrmals, als ich mit Miller Fisher im Krankenhaus lag.

DEZEMBER 2017

Ich reiste nach New York, um die Bekleidung für die Olympischen Spiele 2018 vorzustellen.

FEBRUAR 2018

Ich reiste zur Winterolympiade nach Korea und war dabei, als die Burton-Fahrer Red Gerard, Anna Gasser, Chloe Kim und Shaun White Goldmedaillen nach Hause holten.

22. AUGUST 2018

Mein enger Freund und Arzt Bryan Huber erhält eine Leukämie-Diagnose. Ich kenne Bryan unter dem Spitznamen „Dr. Sexy“, er führte 2015 meine Knieersatz-Operation durch und stand mir zur Seite, als ich mit Miller Fisher erkrankt war.

DEZEMBER 2018

Ich stellte meine eigene Kollektion vor, die Mine77 heißt.

JANUAR 2019

Donna und ich zogen für ein Jahr nach Zürich in der Schweiz, um dem Trubel in den USA zu entfliehen. Außerdem wollten wir den europäischen Markt unterstützen und so oft wie nur möglich in den Alpen sein, um Snowboard zu fahren.


10. NOVEMBER 2019*

Jake schickte diese E-Mail an die Burton-Mitarbeiter: „Ihr werdet es nicht glauben, aber mein Krebs ist zurückgekehrt. Es handelt sich um denselben Tumor, wie beim ersten Mal. Wir konnten den Tumor nur nicht ganz loswerden. Ein Teil des Tumors verblieb in meinen Lymphknoten und wurde wieder aktiv.

Die Chancen stehen gut für mich, aber es wird sicherlich ein Kampf werden.

So sehr ich mich vor dem, was auf mich zukommt, fürchte, ist es einfacher, damit umzugehen, wenn man weiß, dass man eine Familie hat, die weitermacht.

Ich hege in Bezug auf mein Unternehmen, meine Freunde und unseren Sport dieselben Gefühle. Ich werde zurückkehren, jedoch ungeachtet davon ist alles in guten Händen, was ein großartiges Gefühl ist, wenn man diese Zone der Unsicherheit betritt.“

21. NOVEMBER 2019*

John Lacy, Co-CEO von Burton, schickte diese E-Mail an die Burton Mitarbeiter: „Ich muss euch leider schweren Herzens mitteilen, dass Jake letzte Nacht umgeben von seiner Familie und geliebten Menschen friedlich an den durch eine wiederkehrende Erkrankung an Krebs verursachten Komplikationen gestorben ist. Er war unser Gründer, die Seele des Snowboardens. Er war es, der uns den Sport gegeben hat, den wir alle so lieben.

Es geschah alles ganz plötzlich. Für seine Familie, seine Freunde und uns alle ist dies ein enormer Verlust. Wir senden all unsere Liebe und positve Energie an Donna, George, Taylor, Timi und die ganze Familie.“

* Diese zusätzlichen Updates wurden vom Burton-Team hinzugefügt.


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